Belgischer Familiensieg in Braunschweig
Selten hat der Begriff besser gepasst: Zur ‚Familiensache‘ wurde die erste Qualifikation zum Großen Preis von Niedersachsen, der Preis der FIBAV GmbH, beim VEOLIA CLASSICO.
Der 25-jährige Andres Vereecke aus Belgien siegte mit der zehnjährigen belgischen Stute Noyelle van de Begijnakker, die von seinem Onkel gezogen wurde. Der erste Gratulant war Vater Koen Vereecke, mit dem er im Nordwesten Belgiens zusammen einen Springstall betreibt. Koen Vereecke hatte wenigen Stunden zuvor das internationale Eröffnungsspringen in Braunschweig gewonnen, leistete sich aber mit seinem Toppferd Kasanova de la Pomme im ersten Weltranglistenspringen des Wochenendes einen Abwurf. Koens Frau Karline de Brabander leitet derweil das Gestüt ihrer Familie in der Nähe von Antwerpen. Pferde sind Familiensache!
Sieger Andres Vereecke kommentierte seinen Erfolg: „Noyelle ist eine sehr blütige Stute und sehr sensibel, manchmal ist sie etwas zu heiß, und sie hat noch nicht viel Erfahrung in 1,50-Meter-Springen – aber sie hat das heute richtig gut gemacht.“ Die Beiden waren das einzige Paar, das fehlerfrei unter 60 Sekunden blieb. „Schnell zu reiten liegt in seiner Natur“, schmunzelt Vater Koen stolz und fröhlich. Vater und Sohn genießen die gegenseitige Herausforderung. „Mal ist er vorne, mal ich“, grinst Andres. „Es fühlt sich natürlich jedes Mal gut an, wenn ich ihn geschlagen habe.“
Vater und Sohn sind zum ersten Mal in der Volkswagen Halle am Start und genießen das Turnier. „Wir haben Turniere dieser Art nicht oft in Belgien“, erklärt Andres Vereecke. „Das ist hier ein super Turnier mit vielen Zuschauern und einer tollen Arena.“
24 Hundertstelsekunden trennten Platz zwei vom Sieg – der 26-jährige Patrick Bölle und die elfjährige Hannoveraner Stute Caramba de Janeiro wurden mit 60,20 Sekunden Zweite. Rene Dittmer und Corsica X folgten mit 60,44 Sekunden auf Platz drei.
Insgesamt gingen 54 Reiter-Pferd-Paare aus 14 Nationen im Preis der FIBAV GmbH an den Start, 15 beendeten den Parcours ohne Strafpunkte.
Betz setzt doppeltes Zeichen
Es ist sein letztes U25-Springreiter-Jahr und das hat er beim VEOLIA CLASSICO schon mal mit einem doppelten Zeichen begonnen: Sieg am Donnerstag in der ersten Prüfung von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport, Preis der Familie Müter, und Sieg auch in der Springpokal-Prüfung am Freitag – Niklas Betz und der U25 Springpokal sind schon jetzt eine Erfolgsgeschichte.
Dreimal war der 24-Jährige schon beim Finale von Deutschlands besten U25-Reitern dabei. 2020 war der Profireiter Zweiter im Sattel von Canton, mit dem er im Jahr zuvor Mannschaftsbronze bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter gewonnen hatte. In den Folgejahren war er Final-Sechster und -Siebter jeweils mit Million Dollar Baby, die er auch mit nach Braunschweig gebracht hat. Und eins ist schon jetzt klar: Das Springpokal-Finale ist auch 2023 sein Ziel. Braunschweig ist die erste von vier Etappen, die jeweils fünf Besten einer Etappe qualifizieren sich für das Finale in Aachen. Wer sich die ersten fünf Finaltickets sichert, entscheidet sich in der Final-Qualifikation am Samstagvormittag.
Karten für das internationale Reitturnier gibt es vor Ort noch an den Tageskassen der Volkswagen Halle.
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