Irischer Sieg beim CLASSICO-Höhepunkt
Braunschweig – Eoin Mcmahon hat den Großen Preis der Volkswagen AG beim Braunschweig CLASSICO gewonnen. Im Sattel des 14-jährigen Oldenburgers Chacon sauste der Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum durch den Parcours des zweiten Umlaufs: fehlerfrei in 40,64 Sekunden. „Ich war sehr happy mit dem Stechen, aber ich dachte nicht, dass das für den Sieg reicht. Ich wusste, dass es auch schneller geht.“ Tatsächlich waren zwei Paare etwas schneller unterwegs, aber die blieben nicht fehlerfrei. Erster Gratulant am Telefon war natürlich Chef Beerbaum, Mcmahon freute sich doppelt: „Ich bin die ganzen Tage hier noch nicht vorne dabei gewesen. Ich glaube, die meisten hatten noch gar nicht bemerkt, dass ich überhaupt hier bin“, lacht der 24-Jährige. Der junge Ire hat beim CLASSICO in Braunschweig sein erstes Auto gewonnen. Zügig sauste der Gewinner mit seinem Siegpreis, einem weißen VW T-Roc Sport mit knallrotem Dach, durch die Volkswagen Halle. Gesamtwert des Siegerautos: 44.500 Euro.
Mit 18 Jahren kam Eoin Mcmahon nach Deutschland, das war 2013. Seit September 2018 reitet er für den Stall Beerbaum und seit gut einem Jahr sitzt er im Sattel von Chacon. „Chacon ist ein spezielles Pferd, aber ich kenne ihn jetzt über ein Jahr. Wenn es sein Tag ist, ist er schwer zu schlagen.“ Heute war sein Tag!
Im zweiten Umlauf durften die 13 Besten aus Umlauf eins an den Start – darunter waren auch Tim Rieskamp-Goedeking und Angelique Rüsen. Rieskamp-Goedeking war mit dem erst neunjährigen Querido ebenfalls fehlerlos durch beide Umläufe gekommen, das ist insgesamt nur drei Paaren gelungen. Mit drei Sekunden Rückstand auf den Sieger wurde der 37-Jährige Zweiter. „Ich wollte mit diesem jungen Pferd sicher noch nicht voll auf Angriff reiten. Mir hat entgegen gespielt, dass die schnelleren Reiter Fehler hatten.“ Platz drei ging an die 28-jährige Angelique Rüsen. Auch sie blieb in beiden Umläufen mit dem 14-jährigen Arac du Seigneur Z ohne Fehler. Für die Bereiterin aus dem Stall von Christian Ahlmann verliefen die CLASSICO-Tage insgesamt super erfolgreich. Im nächsten Jahr komme sie sehr gerne wieder, versprach sie lachend.
Der Sport hatte eine perfekte Choreographie für den 19. Großen Preis in der Volkswagen Halle geschrieben. Schlussreiterin war Publikums-Liebling und Regional-Star Finja Bormann. Am CLASSICO-Samstag hatte die 24-Jährige bereits zwei Springprüfungen gewonnen, voll motiviert erreichte sie mit ihrem Topstar A Crazy Son of Lavina auch den zweiten Umlauf im Großen Preis, flitzte los und hatte leider schon an Sprung zwei einen Fehler. Aus der Traum vom Sieg im Großen Preis, aber mit der schnellsten Runde des Tages und einem Abwurf wurde das Paar Vierter. Hoch zufrieden fuhr die Chefbereiterin des Elmgestüts Drei Eichen vom CLASSICO 2020 nach Hause.
„Wir hatten großes Glück, dass unsere Zuschauer alle gekommen sind“, freute sich der Sportdirektor des CLASSICO, Franke Sloothaak, mächtig. „Mit den Zuschauern steht und fällt eine Veranstaltung. Die Reiter haben auch alle fantastisch mitgezogen. Es war einfach wunderbar! Ich freue mich jetzt schon auf 2021.“
Die Sieger im Großen Preis von Braunschweig:
2002 – Achaz von Buchwaldt
2003 – Christian Ahlmann
2004 – Tjark Nagel
2005 – Piet Reijmakers
2006 – Rolf Göran Bengtsson
2007 – Marcus Ehning
2008 – Otto Becker
2009 – Daniel Deußer
2010 – Lars Nieberg
2011 – Marco Kutscher
2012 – Hans-Dieter Dreher
2013 – C.-O. Nagel
2014 – Philipp Weishaupt
2015 – Denis Lynch
2016 – Christian Ahlmann
2017 – Christian Kukuk
2018 – Belgier Gilles Dunon
2019 – Christian Kukuk
2020 – Eoin McMahon
Es ging um die Wurst
Für Tim Rieskamp-Goedeking kam das sehr gute Abschneiden im Großen Preis eigentlich wenig überraschend. Bereits am CLASSICO-Donnerstag hatte er Hallensprecher Kaj Warnecke eine Bratwurst ausgegeben. Warnecke war gerührt, bedankte sich und betonte: „Okay, dann gewinnst Du am Sonntag den Großen Preis.“ Rieskamp-Goedeking war sofort einverstanden. Dass es dann am Ende doch ’nur Platz zwei‘ geworden ist, auch dafür hat Warnecke eine Erklärung. „Hätte er zu der Bratwurst noch Pommes mitgebracht, vielleicht…“
Doppelte Angelique
Am Weltfrauentag ’schlug‘ Angelique Rüsen gleich doppelt zu: Der Veolia-Sonderehrenpreis für den besten Reiter bzw. die beste Reiterin der gesamten internationalen Tour wurde durch Julien Mounier, den Direktor des Geschäftsbereichs Energie bei Veolia, überreicht. Den Löwen Cup 2020 für den erfolgreichsten Reiter bzw. die erfolgreichste Reiterin der Großen Tour übergab die Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig, Anke Kaphammel. Und beide Sonderehrungen gingen an Angelique Rüsen!
Löwen Classics Award an Dr. Gert Hoffmann
Dr. Gert Hoffmann war von 2002 bis 2014 Braunschweigs Oberbürgermeister. In dieser Zeit war er DIE zentrale und politische Figur, die das Turnier von der ersten Minute an unterstützt, gefördert und über alle Jahre geschützt hat. Gestartet ist das Turnier im Jahr 2002 als nationales Braunschweiger Hallenreitturnier mit einem Gesamtetat von 600.000 DM. Der heutige Braunschweig CLASSICO verschlingt einen Etat von 1,4 Mio. Euro pro Turnierauflage.
Dr. Hoffmann war jederzeit für die Veranstalter Ansprechpartner und Mittler zwischen Politik und Wirtschaft. Seine ‚Macherqualität‘ trat immer besonders zum Vorschein, wenn das Turnier schwere Zeiten hat überwinden müssen. Dr. Hoffmann wird mit der Löwen Classics-CLASSICO-Erfolgsgeschichte immer in Verbindung zu bringen sein. „Er war der Schutzpatron unserer Veranstaltung“, betont Turnierchef Axel Milkau.
Der LC Award 2020 geht hoch verdient an Dr. Gert Hoffmann.
Der Braunschweig CLASSICO im nächsten Jahr: 04. – 07. März 2021
(KiK/Equiwords)
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